Wasserkreislauf
die Motoren dieser Generation leiden sehr oft unter thermischen Problemen, wenn sie mit den heutigen Verkehrsverhältnissen konfrontiert werden. Im Stau stehen, oder Stop and Go bei sommerlichen Temperaturen führen schnell zu hitzigen Situationen. Wenn dann noch zusätzliche Belastungen durch Leistungssteigerungen hinzu kommen, sind überhöhte Motortemperaturen vorprogrammiert. In unserem speziellen Fall soll ein sportliches Triebwerk entstehen. Eine erhöhte Belastung des Kühlkreislaufes ist also „eingeplant“.
- die über Keilriemen von der Kurbelwelle angetrieben Wasserpumpe wird entfernt u. durch eine elektr. Wasserpumpe ersetzt.
- mit dem Wegfall des Wasserpumpenantriebes fällt auch der mech. Lüfter weg.
- der Kühlerleistung wird erhöht.
- die elektr. Wasserpumpe u. Lüfter werden temperaturabhängig gesteuert. Eine Nachlaufsteuerung, um Hitzestau nach dem Abstellen zu vermeiden, wird auch mit eingeplant.
Aus dem Wasserpumpengehäuse muß das Pumpenrad samt Antrieb entfernt werden und ein Verschlußdeckel muß angefertigt werden. Der Deckel wird als Drehteil angefertigt und anschließend mit dem alten Gehäuse zusammen poliert.
- ursprüngliches Wasserpumpengehäuse mit Antrieb
- Anfertigung des Verschlußdeckels als Drehteil
- Verschlußdeckel
- Wasserpumpengehäuse montiert
Vergaser und Saugrohr
die ursprüngliche Gemischaufbereitung mit einem SU Vergaser mußte einer leistungfähigeren Alternative weichen. Zwei SU H6 Vergaser sollen in der Zukunft ausreichend „Futter“ für die Verbrennung liefern. Vom Seriensaugrohr verwendeten wir die Anschlußflansche am Zylinderkopf. Hierzu trennten wir diese vom alten Saugrohr ab. Auf der Fräsmaschine wurden Anschlußflansche für den H6 Vergaser gefräst. Diese Flansche schweißten wir an die Anschlußstücke des alten Saugrohres. Anschließend mußten noch Schweißnähte verputzt und Übergänge angepaßt werden.
- ursprüngliche Saugrohranordnung
- abgeschnittener Saugrohrstutzen mit gefrästen Vergaseranschlußplatten
- Saugrohrstutzen mit Vergaseranschluß
- Saugrohr mit Vergaser
Ölversorgung
Zu einem gesunden Motor gehört eine gesunde Ölversorgung. Zur Kontrolle zerlegten wir die Ölpumpe in alle Bestandteile. Besonderes Augemerk legten wir auch noch auf das aussen am Motor verbaute Öldruckregelventil. Alle Bauteile wurden gründliche gereiningt und überprüft. Bei den Zahnrädern der Pumpe konnten wir auf gut erhaltene Gebrauchtteile zurückgreifen um die Pumpe wieder montieren zu können. Das Öldruckregelventil zeigte sich nach der Reinigung in bestem Zustand. Somit sollte nichts einer guten Ölversorgung entgegensprechen.
- Ölpumpe mit Versorgungsleitungen
- gereinigte Bauteile der Ölversorgung
- Öldruckregelventil
- gereinigtes Öldruckregelventil
Stirndeckel
die ursprüngliche Abdichtung der Kurbelwelle war als Spiralnut im Stirndeckel ausgeführt. Da die Gehäusebohrungen oft ausgeschlagen sind und diese Art der Abdicht grundsätzlich zu Undichtigkeiten nach dem Abstellen des Motors neigen, stellten wir die Abdichtung auf Wellendichtring um. Der Gehäusedeckel wurde passend zur Wellendichtringabmessung ausgefräst. Der Riemenscheibenzapfen mußte ebenfalls auf das zugehörige Innenmaß des Wellendichtrings bearbeitet werden.
- ursprüngliche Abdichtung
- ausfräsen des Stirndeckels
- fertige Aufnahmebohrung für den Wellendichtring
- eingesetzter Wellendichtring
- Zapfen der Riemenscheibe wird abgedreht
- abgedreht und polierter Zapfen
- fertige Abdichtung von Innen betrachtet
- montierter Stirndeckel mit Riemenscheibe
Schwungrad
Zu Beginn der Bearbeitung wurde das Schwungrad gestrahlt. Im Rahmen der sportlicheren Auslegung des Triebwerks soll das Schwungrad erleichtert werden. Um dem Motor trotz Erleichterung der Schwungmasse noch einen ruhigen Leerlauf zu erhalten, haben wir eine gemäßigte Gewichtsreduzierung eingeplant. Das Gewicht des enorm schweren Schwungrades wurde um ca. 6 kg reduziert. Nach der Erleichterung wurde noch die Reibfläche plangefräst um eine 100{20de0094b84ab31f15d8e893bd427a4a876ff73c91e9d8d921ea99031f098016} Kraftübertragung sicher zustellen. Da die Schraubenköpfe der Schwungradschrauben stark beschädigt waren, wurden neue Schrauben angefertig. Zu guter Letzt wurde das Schwungrad dynamisch feingewuchtet.
- unbearbeitetes Schwungrad. Kupplungsseite
- gefräste Kupplungsreibfläche
- unbearbeitetes Schwungrad Motorseite
- ausfräsen motorseitig
- erleichtertes Schwungrad
- neu angefertigte Schwungradschrauben
- Schwungrad mit Wuchtaufnahme