Ventilfedern und Ventilführungen:
beim Zerlegen des Zylinderkopfes stellt sich die Frage der Ursache für die Schäden am Ventiltrieb. Eine zu starke Ausführung der doppelten Ventilfedern könnte Ursache, oder zumindest Mitverursacher des starken Verschleißes an Kipphebelwelle, Kipphebeln und Ventilenden sein.
Zur Ursachenforschung wurde eine Ventilfederanordnung vermessen. Die Federkräfte bei geschlossenem und maximalem Ventilhub wie auch bei Zwischenwerten wurden erfaßt. Die ermittelte Federkennlinie und die Federrate zeigten Werte einer harten Federanordnung für Sportmotoren. Im Anbetracht des langhubig ausgelegten Triebwerks, mit gemäßigten Steuerzeiten der Nockenwelle und dem geringen Drehzahlniveaus können die Federn in jedem Fall weicher ausgelegt werden. Damit wird die Belasung auf alle Teilen des Ventiltriebes reduziert.
Die ursprüngliche Ventilführung waren nicht für die Verwendung von Schaftabdichtungen vorgesehen. Da die Ventilführungen auf Grund von starkem Verschleiß ausgetauscht werden mußten, konnten wir im gleichen Zuge auch die Verwendung von modernen Schaftabdichtungen einplanen. Ein Schaftabdichtung hätte aber keinen Platz in der kleinen Innenfeder gefunden. Um allen Ansprüchen gerecht zu werden, wurden statt Doppelfedern auf eine kräftige Feder ausgelegt. Entsprechend der neuen Feder mußten noch Federteller und Federunterlagen angefertigt werden, damit die Feder auch in der richtigen Vorspannung eingbaut ist.
Natürlich wurde der Kopf auch mit neuen Ventilen ausgerüstet und die Sitze entsprechend gefräst
- alte Ventilführung, Ventil und Ölabstreifring
- alte u. neue Federanordnung
- Zylinderkopf mit neuen Bronzeführungen
- Zylinderkopf mit unteren Federtellern, Schaftabdichtungen u. neuen Ventilen
- Zylinderkopf mit montierten Federn und Obertellern
- Ansicht brennraumseitig
Ventilbetätigung:
Kippehebel und Kipphebelwelle waren stark verschlissen. Auf Grund der guten Ersatzteilversorgung für diesen Motor konnten wir eine neue Kipphebelwelle und neue Lagerbüchsen für die Hebel beschaffen. Die ausgeschlagenen Lagerbüchsen wurden ausgepreßt und gegen Neue ausgetauscht. Die Lagerbüchsen wurden anschließend auf einer Honmaschine innen auf passendes Maß für die neue Welle bearbeitet. Eine exakte Führung der Hebel wieder gewährleistet. Um auch noch eine harmonische Abrollbewegung der Kipphebel auf den Ventilenden zu erzielen wurden die Radien neu geschliffen.
- Kipphebel mit ausgepreßter und neuer Lagerbüchse
- eingeschlagene Kipphebel
- geschliffener Radius am Kipphebel
- bearbeiteter Kipphebel auf dem Ventilende
- bearbeitete Kipphebel